Als Fokus versteht man allgemein den Brennpunkt der Linse/Linsengruppe des Objektivs, also den Punkt der schärfsten Abbildung. Bezogen auf ein bilderfassendes System befindet sich hier die optimale Scharfeinstellung einer Linse bzw. eines Linsensystems (Objektiv). Aus der Fotografie bekannt sein dürfte, dass der Schärfebereich vor und hinter dem optimalen Fokuspunkt mehr oder weniger groß sein kann, je nach gewählter Blendenöffnung des Objektivs (Schärfentiefe). Für Abläufe innerhalb der industriellen Bilderfassung wiederum ist entscheidend, einen möglichst großen Arbeitsbereich sicher im Fokus behalten zu können, wenn das Ziel der optischen Erfassung, z.B. die Überprüfung einer Schweißnaht durch einen optisch geführten Laserkopf verläßlich erreicht werden soll. Dreidimensional zu erfassende Objekte erfordern daher auch eine höhere Schärfentiefe als zweidimensional zu verarbeitende.

Den Prozess des Einrichtens der Linse/des Linsensystems auf den optimalen Abstand zum Objekt nennt man Fokussierung. Die Fokussierung kann bei starren Systemen einmalig durch einen Kalibrierungsprozess erfolgen, aus der Fotografie bekannter sind jedoch Systeme, die diese Aufgabe variabel vornehmen, entweder durch manuelle Kontrolle oder durch geeignete automatische Verfahren („Autofokus“).